Station 12a  Spitzbunker von Leo Winkel,


im Areal der AWISTA, Höherweg 200


Betonzigarre und Ameisenhügelbunker


Etwas verborgen finden wir hier am Höherweg 200 hinter dem Eingangsbereich zur AWISTA ein militärhistorisches Denkmal. Dieses ungewöhnliches Gebäude ist ein inzwischen von Efeu überwachsener und kaum noch zu erkennender Spitzbunker. Die sogenannte Betonzigarre, auch Ameisenhügelbunker oder Zuckerhut genannt, wurde 1939 nach den Plänen des Architekten Leo Winkel zum Schutz vor den Luftangriffen der Alliierten für die Beschäftigten der Stadtwerke gebaut.

Im damaligen Deutschen Reich wurden rund 200 dieser „Winkeltürme“ gebaut. In Düsseldorf finden wir sie in den alten Industriearealen, bei Böhler auf der anderen Rheinseite, im benachbarten früheren Röhrenwerksgelände in Lierenfeld und im ehemaligen Mannesmann-Werk in Rath.

Dieser Winkelbunker, der inzwischen unter Denkmalschutz steht, ist in seiner äußeren ursprünglichen Form und mit den alten Sitzbänken und Lüftungsanlagen im Innern fast vollständig erhalten geblieben. Er hat zwei Eingänge, einen Durchmesser der Grundplatte von 12,83m und ist 21,10m hoch.

Die sieben Etagen ziehen sich spiralförmig vom Fundament bis in die Bunkerspitze und konnten damals mindestens 310 Menschen bei Bombenangriffen Schutz suchen.

Auf einer großen gusseisernen Gedenktafel von Karl Stollmayer werden an der Außenwand des Bunkers die Namen „unserer Toten im Felde und in der Heimat“ der beiden Weltkriege 1914- 1918 und 1939-1945 genannt. Neben diesem „Erinnerungsort“ finden wir eine von Peter Stammen (1886-1956) gestaltete Skulptur. Hier kniet ein Mensch hinter einem Stahlhelm, der auf einem Grab liegt.

 

Aktuelles Foto und Text: Kaspar Michels


Geheime Risszeichnung, Stadtwerke Archiv,

aus: Marc Lesaar, Luftangriff auf Düsseldorf und Neuss. S. 20

Station 12b Gasometer,


ehemaliger Scheibengasbehälter, Höherweg 141


Das Wahrzeichen von Flingern


Hier im ehemaligen Betriebsgelände der Stadtwerke stand bis 1994 eines der höchsten Gebäude und Wahrzeichen unseres Stadtteils, ein 98,5 Meter hoher Scheibengasbehälter, mit einem Fassungsvermögen von 200.000 qm.

Dieser Gasometer war 1957 als Speicherbehälter für das Gaskraftwerk Flingern errichtet worden. Im Innern des zylindrischen Turms aus Metall (Typ MAN) befand sich eine große, bewegliche Betonscheibe, die oben auf dem Gas „schwimmen“ und sich je nach Füllstand heben und senken konnte. An den Wänden wurde sie mit einem Öl- oder Teer- Gemisch abgedichtet, um das Entweichen von Gas zu verhindern. An der Außenseite befand sich ein Treppenaufgang/Aufzug.

Diese Gasspeicher wurden aber später nach der Umstellung auf Erdgas für die Vorratshaltung nicht mehr benötigt.

Das gesamte Betriebshofgelände zwischen Ronsdorfer-, Erkratherstraße und dem Höherweg wurde freigeräumt. Im Jahr 1994 wurde auch der alte Gasometer abgerissen.

Heute befinden sich hier Gebäude und Verkaufsflächen der „Automeile“. Übriggeblieben sind vor Ort als eine Art Bodendenkmal nur die alten Fundamente, die in das „Autohaus Gasometer“ integriert wurden.


Diese Stele wird 2025/26 gestiftet von Markus Stranzenbach


Altes Foto: aus Zeitschrift der Bürgerinitiative Flingern von 1985