E wie Eulerhof

E wie Eulerhof

 

„Der Eulerhof, ursprünglich Eulers-Gut genannt, war von Notar Joseph Euler (1804 - 1886), Stadtverordneter und Mitglied der preussischen Nationalversammlung, außerhalb des Stadtgebiets von Düsseldorf als Sommersitz der Familie angelegt worden.

Unter seinem Sohn Otto Euler (1835 – 1925), Geheimer Justizrat und als Stadtverordneter Vorsitzender der Zentrumspartei, wurde der Eulerhof zu einem weithin bekannten Mittelpunkt von Künstlern und Gelehrten. Der Enkel des Erbauers, der Maler Eduard Euler verkaufte parzellenweise nach dem 1. Weltkrieg das Grundstück.

In den 20er Jahren wurde der Eulerhof von den Straßen begrenzt, die heute folgende Namen haben: Im Osten Degerstraße, im Süden Flurstraße im Westen Dorotheenstraße und im Norden Lindenstraße. Die nähere Umgebung war dünn besiedelt und zum größten Teil noch landwirtschaftlich genutzt.

1923 bezogen vier Franziskanerinnen, die im Liebfrauenkrankenhaus tätig waren, den Eulerhof an der Lindenstraße 199, der daher das 'Liebfrauenkloster' genannt wurde. Vereine der Pfarrgemeinde Liebfrauen, insbesondere die Jünglingskongregation, hatten damals in der Villa mit dem großen Park ihr festes Domizil, bis das Gebäude 1927 von der Stadt abgerissen wurde. Kurze Zeit danach entstand der Gebäudekomplex, der heute noch Eulerhof genannt wird.“

 

Quellen: Stadtarchivdirektor Dr. Weidenhaupt, A. Stötzel, 

Als Schreibmaschinentext „Pfarrgemeinde Liebfrauen“ gefunden von K. Michels im Nachlass des Klosters Christi Hilf   

 

 

„Ein gelungenes Beispiel städtischer Wohnungspolitik finden wir im Bereich Degerstraße-Lindenstraße-Dototheenstraße: den inzwischen denkmalgeschützten Eulerhof aus den Jahren 1926 bis 1928, leicht zu erkennen an den dunkelrot geklinkerten und hell verputzten 'Querstreifen'. Die Architekten Hermann und Walter vom Endt sowie Josef Kleesattel entwarfen ihn im typisch funktionalistischen großstädtischen Stil der 20er Jahre. Wegen seiner sozialen Einrichtungen galt der Eulerhof als vorbildlich: So gab es im Innenhof unter anderem einen Kinderhort und einen Spielplatz, ein Waschhaus und eine Badeanstalt. Sie wurden im Lauf der Zeit teils abgerissen, teils zweckentfremdet.“

 

Almut Knaak, Rundgang 10, Durch Flingern,

aus Udo Achten: Düsseldorf zu Fuß, VSA- Verlag, Hamburg 1989, S. 175


Euler Hof 1934

Share by: