V wie VIBROMAX und „Rütteltechnik“

V wie VIBROMAX und „Rütteltechnik“

          Aktualisierung der Losenhausen – Stele an der Schlüterstraße

 

Bei einer Führung rund um den alten Güterbahnhof an der Schlüterstraße im September 2023 anlässlich des „Tag des offenen Denkmal“ nahmen an der Losenhausen – Stele zwei Teilnehmerinnen Kontakt zu FlingerPfad auf, deren Vater dort gearbeitet hatte.

 

Ich erhielt die Möglichkeit, Unterlagen ihres z.T. privaten Archivs einzusehen und weiter zu recherchieren. So können wir besonders zwei inhaltliche Gesichtspunkte unserer Stele konkretisieren:

–                  Wer entwickelte Maschinen und Patente und machte das Losenhausenwerk zu einem sehr erfolgreichen Maschinenbauunternehmen?

–                  Wie ging es 1989 nach dem Ende des operativen Geschäfts in Düsseldorf mit VIBROMAX und der „“Rütteltechnik“ weiter?

                                                                                     K. Michels

 

 

Der am 19. Juni 1884 in Wasserbillig geborene spätere Diplomingenieur und „Marinebaurat“ Oskar von Bohuszewicz arbeitete im und nach dem 1. Weltkrieg auf der „Kaiserlichen Werft“ und bei den „Deutschen Werken“ in Kiel. Er wurde 1920 Direktor und Vorstandsmitglied des Losenhausenwerks in Düsseldorf. In dem seit der Verlegung 1889 inzwischen „erheblich gewachsenen Werk“ an die Schlüterstraße waren (in diesem 1. und auch in dem späteren 2. Weltkrieg) „Rüstungsaufträge ein wesentlicher Bestandteil der Produktion geworden.“

 

1923 wurde für die sog. Pulsatormaschine, die von Oskar von Bohuszewicz entwickelt worden war, das Patent angemeldet. Der „Pulsator“ wurde zur „Materialprüfung schwingend belasteter (Wechsellast) Bauteile bzw. Materialien“ eingesetzt. „Der Pulsatorenantrieb, der große wechselnde Kräfte sicher erzeugen und genau messen kann, hat sich für spätere Fortschritte in der Werksstoffprüftechnik als außerordentlich befruchtend erwiesen. (…)

1935 wurde dann das Grundsatzpatent für ein Gerät zur Verdichtung von Böden und sonstigen Massen erteilt. Es war die Grundlage des Plattenrüttlers VIBROMAX AT 5000, von dem ein Exemplar als Ausstellungsstück im Deutschen Museum in München gezeigt wird.“

Nach Ende des operativen Geschäfts übernahm der Konzern Bilfinger das Betriebsgelände in Düsseldorf. Die Marke VIBROMAX kaufte eine „Pressluft Franz  Baumaschinen GmbH“ aus Frankfurt und verlegte sie in einen ehemaligen VEB Baumaschinenbetrieb nach Gatersleben in Sachsen-Anhalt. Nach einer Insolvenz 1995 kauften die Betriebsangehörigen H. auf der Springe und K. Antony den Betrieb und gründeten eine „VIBROMAX GmbH“, die 2005 vom britischen Baumaschinenkonzern JCB übernommen wurde.

 

Foto, Infos und Zitate aus Wikipedia (Losenhausenwerk) und dem Privatarchiv der   

                                         Familie v. Bohuszewicz


Oskar von Bohuszewicz

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